Rekristallisationsverfahren
innovative Kellerabdichtung von innen
Das Rekristallisationsverfahren ist eine moderne Methode, feuchtes oder nasses Mauerwerk von innen dauerhaft zu trocknen und gegen weiteren Wassereintritt zu schützen – ohne aufwendige Erdarbeiten an der Außenseite. Es eignet sich für Wohn- und Gewerbegebäude sowie für viele mineralische Baustoffe (Ziegel, Beton, Naturstein, Mischmauerwerk).
Funktionsprinzip
Spezielle mineralische Reaktivstoffe werden in mehreren Lagen auf Wand- und Bodenflächen aufgebracht. Diese Substanzen dringen in die Poren ein, reagieren dort mit der vorhandenen Feuchtigkeit und wandeln sie in stabile, unlösliche kristalline Strukturen der Bausubstanz um. Dadurch werden Kapillaren und Mikroporen dauerhaft verengt bzw. verschlossen und der weitere Wasserdurchtritt verhindert.
Wichtig: Nach einer Trocknungs- und Reaktionszeit von ca. drei Wochen folgt der abschließende Schutzaufbau. Dieser besteht aus zwei dichtenden Schutzschichten, die nicht diffusionsoffen sind. Dadurch wirkt das System auch als radonhemmende/barrierende Schicht. (Die zeitweilig diffusionsoffene Wirkung der ersten mineralischen Funktionslagen wird durch den finalen Schutzaufbau bewusst abgeschlossen.)
Systemaufbau und Arbeitsschritte
- Untergrundvorbereitung – Altputz und lose Bestandteile entfernen, Fugen öffnen, Untergrund reinigen und tragfähig herstellen.
- Reaktions- und Rekristallisationslagen – mehrlagiger Auftrag der mineralischen Wirkstoffe zur Tiefenreaktion und Porenverengung.
- Trocknungs-/Reifephase – ca. 3 Wochen, damit die Reaktionen vollständig ablaufen und Feuchte im Querschnitt gebunden wird.
- Abschließender Schutzaufbau – zwei nicht atmungsaktive Dichtschichten auf Wand bzw. Bodenplatte zur dauerhaften Sperrwirkung (inkl. Radonbarriere).
Vorteile der Methode
- Innenabdichtung ohne Aufgraben – ideal bei verbauten oder schwer zugänglichen Außenwänden.
- Dauerhafte Kristallbildung – reagiert im Bauteil und bildet unlösliche, belastbare Strukturen.
- Wirksam auch bei erhöhtem Wasserdruck – Kapillaren werden verengt/verschlossen.
- Radonhemmend – finaler, nicht diffusionsoffener Schutzaufbau wirkt als Barriere gegen Bodenluft (Radon).
- Breites Einsatzspektrum – Kellerwände, Bodenplatten, Fundamente, Alt- und Mischmauerwerk.
Typische Einsatzbereiche
- Feuchte/nasse Kellerwände und Bodenplatten
- Fundamente und Sockelzonen
- Sanierungen nach Feuchte- oder Wasserschäden
- Bestands- und historische Gebäude, bei denen Außenabdichtungen kaum möglich sind
Abgrenzung zu diffusionsoffenen Permeationsputzen
Permeationssysteme (z. B. mineralische, atmungsaktive Sanier- oder Funktionsputze) sind darauf ausgelegt, Wasserdampf in kontrolliertem Maße abzugeben. Das Rekristallisationsverfahren verfolgt einen anderen Ansatz: Es bindet Feuchte im Bauteil durch kristalline Umwandlung und schließt den Aufbau abschließend mit nicht atmungsaktiven Schutzschichten, wodurch eine geschlossene Sperrwirkung – inklusive Radonhemmung – erzielt wird.
Nachhaltigkeit und Beständigkeit
- Mineralische Reaktionschemie: Der Kernprozess findet im mineralischen Bauteil statt und führt zu einer festen Verbindung mit der Bausubstanz.
- Materialeffizienz: Kein Einsatz großflächiger Folien oder Bitumenbahnen im Innenraum; stattdessen ein reaktiver, lagenweiser Aufbau.
- Langzeitschutz: Die kristallinen Strukturen sind wasserunlöslich; der finale Schutzaufbau ist mechanisch robust und diffusionsdicht.